A … wie Autor

A … wie Autor

A … wie Autor

Autor. Der Duden sagt: lateinisch auctor = Urheber, Schöpfer, eigentlich = Mehrer, Förderer, zu: augere (2. Partizip: auctum) = wachsen machen, mehren.

Ist man eigentlich immer AutorIn, wenn man schreibt? Auch wenn es sich nur um ein Tagebuch handelt? Oder nur Geschichten schreibt, die nie veröffentlicht wurden? Ist man also nur ein(e) AutorIn, wenn die Schreibergüsse anderen zugänglich gemacht werden?

Bin ich ein Autor, wenn ich eine Gebrauchsanweisung schreibe?

Fangen wir in der Schule an. Bin ich ein Autor, wenn ich einen Aufsatz über ein bestimmtes Thema schreibe? Bin ich ein Autor, wenn ich im Internet die Kommentarfunktion von Beiträgen nutze und meinen eigenen Senf dazugebe? Oder bin ich in diesem Fall ein „Wreader“ (dieser Begriff wurde 1995 von Landow aus dem Englischen „Writer“ und „Reader“ geprägt)?

Ja. Man ist ein(e) AutorIn. Man hat einen Text, welcher Art auch immer, kreiert und ist somit AutorIn dieses Textes.

Laut Duden ist ein Autor:

  1. Verfasser eines Werkes der Literatur, eines Textes
  2. Urheber eines Werks der Musik, Kunst, Fotografie, Filmkunst (Gebrauch: seltener)

Die Frage der Autorenschaft ist jedoch deutlich komplexer. Ganze Bücher wurden von Autoren über dieses Thema geschrieben. Und die Frage nach dem Autor als Urheber ist in heutigen Zeiten natürlich aktueller denn je. Aber darüber soll es hier nicht gehen.

Ich schreibe, also bin ich. Was bin ich denn? Ein Autor, ein Mensch, ein Lebewesen?

Mit dieser Frage kann man leicht ins Philosophische abdriften.

Fangen wir von vorne an. Wenn ich schreibe, bin ich sicher ein Autor. Was bin ich dann noch?

Im Normalfall geht man natürlich davon aus, dass der Autor ein Mensch ist und somit ein Lebewesen. Ist der Mensch jedoch das einzige Lebewesen, das zum Schreiben fähig ist? Die großen Verhaltensforscher Konrad Lorenz und Otto Koehler waren ihrer Zeit weit voraus, doch auch sie konnten die Frage, ob andere Lebewesen außer dem Menschen über die Fähigkeit des Schreibens verfügen, nicht beantworten.

Es gibt immer mehr maschinenkreierte Texte. Wie steht es damit?

Das Thema Künstliche Intelligenz ist in Bezug auf Schreiben ein schwieriges Thema. Es gibt mittlerweile Programme, die Texte selbst erstellen und schreiben. Voraussetzung ist natürlich, dass sie vorher mit entsprechenden Daten und Informationen gefüttert wurden. Wer ist von diesen Texten der Autor? Muss ich dann schreiben „dieser Text wurde kreiert von Maschine xyz“? Dazu müsste man sich mehr mit der KI auseinandersetzen; diesen Punkt zu verfolgen, wäre vielleicht einmal die Mühe wert.

Früher war das Schreiben nur höher gestellten Personen, die eine gute Ausbildung hatten, möglich und erlaubt. Das niedrige Fußvolk durfte gar nicht schreiben und lesen, es stand zum Teil sogar Strafe darauf. Kirche und Mittelalter sei Dank.

Vor der Erfindung des Buchdrucks haben Mönche Schriften erstellt. Aber haben sie das von ihnen zu Papier Gebrachte auch verstanden? In den meisten Fällen nicht, die Mönche fertigen nur Abschriften von bereits vorhandenen Büchern ab. Im Mittelalter konnte kaum jemand lesen, für das „Abschreiben“ wurden die Mönche extra ausgebildet. Als Autor kann man sie daher kaum bezeichnen.

Die Frage stellt sich bei komplizierten Sachverhalten auch heute noch. Hat der Autor verstanden, was er geschrieben hat und versteht der Lesende, was geschrieben steht und was er liest?

Ist Schreiben und Lesen unlösbar miteinander verbunden? Wie steht es mit den vielen Millionen Analphabeten, die es auch heute noch auf unserer Welt gibt?

Nicht schreiben zu können, hat nichts mit fehlender Intelligenz zu tun, zumindest in den allermeisten Fällen nicht. Ich könnte die japanischen, chinesischen oder welche Schriftzeichen auch immer schreiben, indem ich sie einfach abschreibe. Die Sprache selbst beherrsche ich dann aber immer noch nicht, es sei denn, ich lerne sie schreiben, sprechen und lesen. Und somit auch die Bedeutung der jeweiligen Schriftzeichen.

Doch diese Möglichkeit ist vielen Menschen auf der Welt versagt, auch wenn sie gerne Schreiben & Lesen lernen würden. Viele unfreiwillige Analphabeten haben eine außerordentliche Auffassungsgabe. Texte, die ihnen (in ihrer eigenen Sprache, wohlgemerkt) vorgelesen werden, begreifen sie mühelos und können ihren Inhalt perfekt zusammenfassen. Bei manchen Autoren bin ich mir dessen nicht so sicher …

Schreiben ist mit allem verbunden. Schreiben beeinflusst die eigene Meinung und Auffassung, wenn man lesen kann. Schreiben (können) beeinflusst das Selbstbewusstsein, das Verstehen und Begreifen vieler Dinge.

So gesehen: Was bin ich, wenn ich ein Autor bin?

Ich bin ein Wesen (ein Mensch nach der heutigen Auffassung), von den angenommen wird, dass es selbstständig seine Gedanken äußern und sie niederschreiben kann, bzw. Gedanken von anderen aufschreibt, damit sie geteilt werden.

Soweit, so gut. Bin ich auch ein Autor, wenn ich Texte nicht niederschreibe, sondern nur einspreche und damit der Text nur als Audiodatei existiert?

Fragen über Fragen.

Foto: Pexels

„Liest du noch oder schreibst du endlich?“

„Liest du noch oder schreibst du endlich?“

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So heißt mein erstes Buch, das ich als Selfpublisher veröffentlicht habe.

Wie kam es dazu?

Ich bin ein Mensch, der ganz gerne manche Dinge schleifen lässt, auch wenn ich sie gerne mache.

Mit dem Schreiben war es bisher nicht anders. Mal habe ich viel, mal wenig geschrieben (nein, ich leider nicht unter Prokrastination).

Ich hatte einfach keine Struktur. Ich schrieb, wann ich Lust und Laune hatte. Es war ja schließlich nicht mein Hauptjob.

Bisher hatte ich immer vor, den Roman, der mir im Kopf herumspukt, irgendwann einmal aufzuschreiben. Irgendwann … wenn ich in der richtigen Stimmung bin.

Doch wann würde das sein? Wenn ich 60, 70 Jahre alt bin?

Ich begann zu überlegen. Welchen Grund gab es, nicht sofort damit anzufangen?

Es gab eigentlich nur einen. Fehlende Struktur bei der Schreibroutine. Schreiben, wie es mir gerade in den Kram passt – oder auch nicht – ist schön und gut. Aber weit würde ich damit nicht kommen.

Und damit wären wir beim Thema. Ein Plan musste her. Oder besser, ein Konzept. Wie schaffe ich es, endlich routiniert und diszipliniert zu schreiben?

Ich stellte mir also mein eigenes Konzept auf. Aber schon während des Entwurfs wurde die Idee geboren, dieses Konzept als Schreibratgeber für andere zukünftige Autoren zu veröffentlichen. Ich war sicher nicht die Einzige, die Probleme mit der täglichen Schreibroutine hatte. Also schrieb ich zuerst das Buch „Liest du noch oder schreibst du endlich?“ – und nicht die Geschichte, die ich schon seit Ewigkeiten schreiben will. Und zwar mit und anhand des 10-Schritte-Konzepts, und um mir selbst zu beweisen, dass es funktioniert.  

In dem Ratgeber habe ich auch eine Menge Tipps eingearbeitet. Der wichtigste von allen ist jedoch:

Mach vor allem dein Ding und lass dich nicht von anderen ständig beeinflussen.

Wahrscheinlich werden eine Menge Menschen das Buch verreißen oder sich darüber lustig machen. Dann ist das halt so. Ich bin nicht perfekt, und das Buch ist es sicher auch nicht. Aber es ist hilfreich.

Finde ich.